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Was Günteroder stört

Veröffentlicht am 09.07.2015 in Presse
 

ORTSBEGEHUNG SPD inspiziert das Dorf mit Ortsvorsteher und interessierten Bürgern. Die SPD Bad Endbach hat sich von Günterods Ortsvorsteher Jörg Jakob Problemzonen im Dorf zeigen lassen. An der Ortsbegehung nahmen auch interessierte Bürger teil.

 

Ortsbegehung in Günterod: ...

Erste Station des Rundgangs war das Bürgerhaus. Eine Initiative möchte aus dem Gebäude ein Bürgerzentrum mit Dorfladen machen. Der große Saal soll erhalten bleiben und von Vereinen wie gewohnt genutzt werden können. Angedacht sei zudem ein behindertengerechter Zugang zum Erdgeschoss.

Beim Rundgang führte an Günterods letztem, inzwischen aber auch geschlossenem Lebensmittelgeschäft vorbei: der Metzgerei. Wie Helmut Seitz berichtete, gab es bis in die 1970er Jahre in Günterod zwei Metzgereien, vier Lebensmitteleinzelhändler, zwei Bäckereien, zwei Textilgeschäfte, zwei Gastwirtschaften, einen Schuhladen sowie zwei Schuhmachern. "Günterod verkommt mehr und mehr zu einem reinen Schlafdorf", stellte Ortsvorsteher Jakob fest.

Als nächstes schaute sich die Abordnung auf dem ehemaligen Gelände von "Kunststoff-Müller" um. Nach diversen Besitzerwechseln wurde das Gebäude samt verwahrlostem Gelände nun einem Konkursverwalter überantwortet. Ob in den offen gelagerten Fässern oder in der Halle giftige Abfälle oder gefährliche Produktionsreste lagern, möchten Anlieger und Genossen von der Gemeindeverwaltung wissen.

Harald Serth formulierte zudem die Bitte an die Gemeinde, das Gelände zu erwerben, die Halle abzureißen und das Gelände in Bauplätze umzuwidmen. Die dafür notwendigen Finanzmittel kämen durch den Verkauf der Baugrundstücke wieder in die Gemeindekasse rein, ist Serth überzeugt.

Die Problemzone Bischoffener Straße soll 2016 grundlegend saniert werden, da nicht nur die Oberfläche sondern auch der Kanal komplett marode ist. Weil es sich hierbei um eine innerörtliche Hauptverkehrsstraße handelt, müssten die Anlieger 50 statt 90 Prozent der Kosten übernehmen.

Ein Problem ohne nahende Lösung sind die leer stehenden und zum Teil verfallenen Häuser im alten Ortskern. Als Beispiel führte Ortsvorsteher Jakob die Delegation zum "Haus Hörig" in der Günteroder Straße 17. Nach Aussage des Ortsvorstehers drohen Teile des Gebäudes auf die Durchfahrtsstraße zu stürzen, wenn sich die alten Holzbalken des Fachwerkhauses weiter verziehen und es vorher nicht saniert oder abgerissen werde. Ein Dachdecker habe sich wegen der Einsturzgefahr nicht auf das Gebäude getraut und Anwohner hätten sich über Ungeziefer sowie über die Grundstücksgrenzen wachsende Wurzeln beklagt, berichtete Jakob. Der Besitzer wohne nicht mehr dort und habe auch kein Geld für Reparaturen. (pp)

 

(Quelle:Hinterländer Anzeiger 8.7.2015)